Als ein zielbewußter Organisator auf handels- und volkswirtschaftlichem Gebiet war Goldberger einer der meist genannten deutschen Kaufleute zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Nach Besuch des französischen Gymnasiums in Berlin und kaufmännischer Lehre in Wien trat er in das väterliche Bankhaus J. T. Goldberger ein, das er zu einem Bank-Kommissionsgeschäft großen Stils gestaltete. Mit E. Gutmann wandelte er das alte Dresdner Bankhaus M. Kaskel in die „Dresdner Bank“ um. In Rumänien arbeitete er auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens mit Bleichröder, Hansemann und Miquel; in der Schweiz und Italien wirkte er bei der Verstaatlichung der Eisenbahnen mit.
Diese Transaktionen veranlaßten ihn, sein Geschäft
in die „Internationale Bank“ umzuwandeln. 1891 verkaufte er die Bank
jedoch, um sich ganz dem öffentlichen Wirtschaftsleben zu widmen.
Als Präsident des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller
(1891–1901) trat er bei Gelegenheit der Berliner Gewerbeausstellung
1896 und beim Zustandekommen der Berliner Handelskammer hervor. Zum
Mitglied des Wirtschaftsausschusses zur Vorbereitung und
Begutachtung handelspolitischer Maßnahmen ernannt, begab sich
Goldberger 1901 nach Amerika. Er studierte hier namentlich das
Trustwesen und legte seine Eindrücke in dem Buch nieder, dessen
Titel „Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ (1903) zur
Bezeichnung der USA sprichwörtlich wurde. Als Mitglied des
Direktoriums des Hansabundes, Stellvertretender Vorsitzender der
Zentralstelle zur Vorbereitung von Handelsverträgen (bei den
umstrittenen Handelsverträgen jener Zeit war Goldberger häufig der
vertraute Berater Caprivis), Mitglied des Ausschusses des
Zentralverbandes Deutscher Industrieller und des Mitteleuropäischen
Wirtschaftsvereins nahm Goldberger, der in hoher Gunst|bei
Wilhelm II. stand, führende Positionen in der deutschen Wirtschaft
ein. 1906-13 Präsident der ständigen Ausstellungskommission für die
deutsche Industrie, vermochte er der Erkenntnis vom Wert guter
Ausstellungen in Deutschland Bahn zu brechen. Im internationalen
jüdischen Leben spielte Goldberger gleichfalls als 1. Vorsitzender
der „Deutschen Konferenzgemeinschaft der Alliance Israélite
Universelle“ eine eminente Rolle|.