Rudolf Chrobak (*
8.
Juli
1843 in Troppau, heute
Opava,
Schlesien; †
1. Oktober
1910 in
Wien)
war ein österreichischer
Gynäkologe.
Rudolf Chrobak wurde als Sohn eines Arztes geboren. Er studierte
an der
Universität Wien
Medizin und wurde 1866
promoviert. Er erlangte Kenntnisse in der Physiologie unter
Ernst Wilhelm von Brücke. Anfänglich arbeitete er unter
Johann von Oppolzer in der
Zweiten Wiener Medizinischen Schule. Später wechselte er an die
II. Wiener Universitätsfrauenklinik. Nach seiner
Habilitation arbeitete er dort ab 1870 als
Privatdozent. 1879 wurde er zum außerplanmäßigen
Professor an der Wiener Universität ernannt. 1889 wurde er als
Nachfolger des verstorbenen
August Breisky zum ordentlichen Professor berufen. Diese
Funktion hatte er bis zu seiner
Emeritierung 1908 inne. Sein Nachfolger wurde
Alfons von Rosthorn (1857–1909), der bereits als Assistent unter
seiner Leitung gearbeitet hatte. Weitere Schüler waren
Ernst Wertheim und
Emil Knauer (1867–1935). Chrobak starb 1910 in Wien im Alter von
67 Jahren.
Chrobak war nach Heinrich Fritsch der sechste Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und leitete 1895 deren 6.
Kongress in
Wien.
Zusammen mit
Friedrich Schauta, seit 1891 Leiter der I. Wiener
Universitätsfrauenklinik, entwarf und leitete Chrobak den Neubau der
Wiener Frauenkliniken. Er gilt als einer der Mitbegründer der
modernen Gynäkologie. Chrobak ermunterte seinen Schüler Emil Knauer
zu Transplantationsversuchen von
Ovarien an Kaninchen und legte damit den Grundstein für die
gynäkologische
Endokrinologie.
Mit dem Namen Chrobaks sind noch heute Begriffe in der
Gynäkologie verbunden:
Im Jahr 1912 wurde in Wien
Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) die Chrobakgasse nach
ihm benannt.