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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

        Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Lange Horst     

 * 06.10.1904 in  Liegnitz,

† 06.07.1971 in  München.

Schriftsteller.

   
 
Horst Lange (* 6. Oktober 1904 in Liegnitz; † 6. Juli 1971 in München) war ein deutscher Schriftsteller.

Bekannt wurde Lange vor allem durch seinen 1937 erschienenen Roman Schwarze Weide, der von Wolfgang Koeppen als „bedeutendste epische Aussage der Hitlerzeit, die mit dieser Zeit selbst nichts zu tun hatte“ bezeichnet wurde.

Horst Lange wurde als erster Sohn des Regimentsschreibers und Vizefeldwebels Ernst Lange in der Kaserne des Königsgrenadier-Regiments Nr. 7 geboren, in der er sich als Kind oft aufhielt. Das Erlebnis des Zusammenhaltes und der Hilfsbereitschaft der Soldaten beeinflusste ihn schon früh und schlug sich vor allem in seinem Roman Ulanenpatrouille nieder. Obwohl er sich später über die Primitivität und Grobheit seiner Kameraden im Zweiten Weltkrieg beklagen sollte, machte er doch das humane Wort „Den andern aus der Feuerlinie holen“ zu seinem Wahlspruch und Maßstab zur Beurteilung der Menschen, denen er begegnete.

Die feuchte und moorige Landschaft, in der Lange aufwuchs, hat ihn geprägt. In der oft überfluteten Niederung bei Liegnitz, „Bruch“ genannt, liegt auch der kleine Fluss „Schwarze Weide“, der Langes erstem und bekanntesten Roman den Titel gegeben hat.

Schulzeit, Bauhaus [Bearbeiten]

Lange besuchte in Liegnitz die Oberrealschule. Im Jahr 1921 mussten aufgrund eines Landarbeiterstreiks die Schüler bei der Ernte helfen. Bei dieser Gelegenheit verdiente Lange genug, um heimlich das Elternhaus verlassen und nach Weimar fahren zu können. Er wollte am Bauhaus seinen Traum verwirklichen und Maler werden.

Lange lernte dort unter anderen Paul Klee und dessen Frau Lilly kennen. Walter Gropius, der Langes Begabung für das Schreiben erkannt hatte, riet ihm nach einigen Versuchen vom Studium der Malerei ab. Lange wurde von seinem Vater nach Liegnitz zurückgeholt, wo er das Abitur bestand.

Trotz seines gescheiterten Versuches, Malerei zu studieren, hat Lange sein Leben lang gemalt und gezeichnet, auch einäugig nach Erblinden des linken Auges im Zweiten Weltkrieg. Die nach dem Kriege entstandenen Bilder und Zeichnungen befinden sich heute im Bestand der Handschriften-Abteilung der Münchener Stadtbibliothek. Langes Begabung für die Malerei äußerte sich auch in den Landschaftsschilderungen und der farbigen Anschaulichkeit seiner literarischen Arbeiten.

Im Jahre 1925 begann Horst Lange in Berlin das Studium der Kunstgeschichte, Literaturgeschichte und Theaterwissenschaft, außerdem Philosophie und Philologie. Um die gleiche Zeit begann er zu publizieren, zuerst in der Deutschen Allgemeinen Zeitung. Er lernte den Verleger Victor Otto Stomps kennen und lieferte einige Beiträge sowie einen Linolschnitt für das Signet zu dessen Literaturzeitschrift Der Fischzug, von der nur wenige Ausgaben im Laufe des Jahres 1926 erschienen.

Um die gleiche Zeit schloss er an der Universität Freundschaft mit Günter Eich und Martin Raschke. Raschke war zusammen mit A. Artur Kuhnert Herausgeber der im Zeitraum von 1929 bis 1932 erschienenen Literaturzeitschrift Die Kolonne, zu der auch Horst Lange Beiträge liefern und deren Lyrikpreis er 1932 zusammen mit Peter Huchel erhalten sollte.

Aus finanziellen Gründen musste er vor Abschluss seines Studiums Berlin verlassen und nach Liegnitz zurückkehren. Von dort fuhr er regelmäßig nach Breslau zur Universität. Sein Studium beendete er nicht, seine Doktorarbeit über den schlesischen Spätbarock-Maler Michael Lukas Willmann wurde nicht angenommen.

In dieser Zeit, im Herbst 1930, lernte er die Lyrikerin Oda Schaefer kennen. Sie war nach ihrer Scheidung vom Maler Albert Schaefer-Ast von Berlin nach Liegnitz gekommen, um sich von einer Krankheit zu erholen. Sie fassten unter großer Geheimhaltung den Plan, gemeinsam nach Berlin zu gehen. Sie fuhren am 1. Mai 1931 „in das Ungewisse“, wie Oda Schaefer später schreiben sollte.

Hier lebte Horst Lange als freier Schriftsteller. Er arbeitete an Stomps’ Literaturzeitschrift Der weiße Rabe mit, die in den Jahren 1932 bis 1934 erschien. 1933 war er für eine Ausgabe über „Landschaftliche Dichtung“ als Redakteur verantwortlich. Unter dem Pseudonym Konrad Ostendorfer veröffentlichte er in diesem Heft eine eigene Arbeit mit dem Titel Die Ziegelei. Im selben Jahr erschien Langes Erzählung Die Gepeinigten in Stomps’ Verlag Rabenpresse.

Zu dem literarischen Kreis, der sich um Stomps kristallisierte, gehörten neben Lange und seiner späteren Frau Oda Schaefer auch Huchel, Werner Bergengruen, für kurze Zeit Bertolt Brecht, Joachim Maass, Walther G. Oschilewski, Robert Seitz, Jens Heimreich, Rolf Bongs, Werner Helwig, Eberhard Meckel und Hans Gebser, der in der Schweiz als Philosoph Jean Gebser bekannt wurde.

Lange publizierte Erzählungen, Feuilletons, Gedichte und Rezensionen in verschiedenen Zeitungen, neben der Deutschen Allgemeinen Zeitung auch im Berliner Tageblatt und der kulturell bedeutenderen Vossischen Zeitung, in deren letzter Nummer Langes Erzählung Das Irrlicht vorabgedruct wurde. Lange arbeitete auch für den Berliner Rundfunk bis zu dessen radikaler Polarisierung durch Joseph Goebbels 1936.

 
 

Quelle; " Wikipedia,2010 "