Schon früh fing er an, seine akrobatischen Kunststücke in der Kleinstadt vorzuführen – meistens an einem Sonntag auf der Waldlichtung. Sein Vater Carl Thomik hielt jedoch nichts von Theos Traum, einmal ein berühmter Akrobat zu werden. Er wollte seinen Sohn sofort nach dem Abschluß der Schule zum Schlosser in die Lehre schicken. Aus diesem Vorhaben wurde nichts, denn nach einem Streit zwischen Vater und Sohn, riß Theo Thomik von Heim und Familie aus, um seinen großen Traum zu erfüllen. Zu allererst kam er zu einem Zirkus und arbeitete dort als Artist. Aufgrund seiner Leistungen und seines Talents konnte er bald zu besseren Zirkusunternehmen wechseln.

Nachdem er aber den Zirkus für immer den Rücken kehrte, auf Grund eines tragischen Todes eines Kollegen und Freundes, entschied er sich Aeronaut zu werden. Er fing als Assistent des Aeronauten Giacomo Merriti an und hatte schon bald darauf – etwa um das Jahr 1895 – einen eigenen Ballon. Von da an fing seine erfolgreiche, gefährliche 30jährige Aeronautenlaufbahn an.

1897 mußte er ein halbes bis ein ganzes Jahr zum Militärdienst. Man teilte ihn in die Luftschifffahrtabteilung ein. Nach der Entlassung stieg er wie gewohnt mit dem Ballon weiter auf. Einmal wurde er nach einem erfolgreichen Aufstieg in das Rathaus von Koblenz geladen, wo er Anna Maria Wolf (geb. 8. November 1877), die damalige Schönheitskönigin aus Koblenz, kennenlernte. Sie heirateten am 04.03.1898 in Koblenz. Aus der glücklichen Ehe gingen fünf Kinder hervor: drei Mädchen und zwei Jungen. Seine Kinder wurden in Deutschland, Frankreich und Belgien geboren. Zwei von ihnen nahmen die französische Staatsbürgerschaft an. Alle Kinder wuchsen dreisprachig auf (Deutsch, Französisch und Flämisch). Die beiden Söhne wurden selbst Heißluftballonfahrer und Fallschirmspringer, bis Verletzungen dies verboten. Sie setzten eine erfolgreiche Filmkarriere erst als Stuntman und Schauspieler, später als Techniker bei UFA und TOBIS fort. Seine Töchter waren genauso künstlerisch veranlagt und haben auch Fallschirmabsprünge gemeistert. Außerdem waren sie erfolgreich in Film und auf Bühne.

Theo Thomik kämpfte im 1. Weltkieg und überlebte ihn. Es ist nur bekannt, daß Thomik in der Nähe von Lüttich kämpfte und dort einen tragischen Tod eines befreundeten Franzosen, einem Kunstflieger, miterleben mußte. Was seine Religion angeht, ist nur bekannt, daß er katholisch war, aber später (am 12.02.1906) zur evangelischen Religion wechselte. Politisch gesehen war er ein Anti-Faschist. Genaue Daten und Beweggründe sind unbekannt.