Friedrich Wilhelm Riemer, Sohn eines Beamten, kam 1787 (mit 13 Jahren) auf das Maria-Magdalenen-Gymnasium zu Breslau. Wegen seiner deutlichen und orthographischen Handschrift holte ihn der Rektor Johann Kaspar Friedrich Manso häufig zum Reinschreiben seiner ihm oft selbst unleserlichen Aufsätze, Rezensionen und Gedichte.
Die Belohnung für solche Dienste waren nicht nur Geld und Schulbücher. Der Rektor lud den Schüler auch zum Essen ein und nahm ihn als Begleiter mit auf seine Spaziergänge. Mit den Empfehlungen seines angesehenen Lehrers Manso verließ Riemer 1794 das Magdalenäum. Riemer studierte in Halle (Saale) Philologie und Theologie. Er war Hauslehrer der Kinder Wilhelm von Humboldts und begleitete den Gelehrten nach Italien. Seit dem 4. September 1803 verkehrte er in Goethes Haus in Weimar. 1803 bis 1808 unterrichtete er Goethes Sohn August. Ab 1806 begleitete er Goethe mehrfach auf Reisen nach Karlsbad. Ergeben und fleißig sah Riemer Goethes Werke mit dem sicheren Blick des gelernten Altphilologen kritisch durch.
Von 1812 bis
1821 hatte Riemer eine Professur am Weimarer Gymnasium. Ab 1814 war
er Bibliothekar und später Nachfolger von
Christian
August Vulpius in der
Weimarer Bibliothek. Am 22. Januar 1831 verfügte Goethe letztwillig
die Herausgabe seines Nachlasses als Werke, Ausgabe letzter Hand
und beauftragte Riemer und
Eckermann
mit dem Vorhaben. Es wurde bis 1842 verwirklicht.
Silvio Romano publizierte 1816 bis 1819 zwei Gedichtbände
Blumen und Blätter.