Mühlberger wuchs in Trautenau auf und schloss sich in den 1920er Jahren der Jugendbewegung des Wandervogels an. Aus einer deutsch-böhmischen Familie stammend, war ihm zeitlebends an einer Verständigung zwischen den beiden Kulturen gelegen.
Er studierte in Prag Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie und verbrachte nach der Promotion 1926 ein Semester an der Universität von Uppsala in Schweden. 1928 bis 1930 war er Mitherausgeber der sudetendeutschen Zeitschrift Witiko. 1930 bereiste er mit einigen Freunden Dalmatien, dessen Folklore in seinen Erzählungen einige Male eine wesentliche Rolle spielen sollte. Mühlberger war befreundet mit Max Brod. 1934 erschien sein bis heute bekanntestes Buch Die Knaben und der Fluß. Zuletzt wurde es 2003 in der Insel-Bücherei herausgegeben. In diesem Pubertätsdrama wird die Freundschaft zweier Jungen durch die Liebe zu einem Mädchen zerstört; einer wählt den Freitod, damit der andere das Mädchen bekommen kann. Hermann Hesse schrieb über diese Erzählung, sie sei „wie eine Vogelmelodie, die schönste und einfachste junge Dichtung, die ich seit langer Zeit gelesen habe“.[1] Während Mühlbergers Sprachkunst in diesem Text bis heute überzeugt, fällt es schwer, den „Edelmut einer sinnesverwirrten Übergangsphase nur symbolisch zu lesen“.[2] 1936 verboten die Nationalsozialisten seine Bücher. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich Mühlberger im schwäbischen Eislingen nieder und arbeitete als Redakteur, Journalist, Übersetzer tschechischer Literatur und Schriftsteller. Zu einem seiner reifsten Werke zählt der 1956 erschienene Roman Licht über den Bergen, dessen Schauplatz das Riesengebirge ist. Mühlberger erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen. In den letzten Jahren machten Susanne Lange-Greve und die Schriftstellerin Tina Stroheker den bereits etwas in Vergessenheit geratenen Mühlberger mit einigen ihrer Bücher wieder allgemeiner bekannt.[3] [4] Seit 1995 werden in Eislingen zu Ehren des Dichters alle zwei Jahre die Mühlberger-Tage des Kunstvereins Eislingen veranstaltet.[5]