schl22

Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

           Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

  Pers. alphabetisch                                 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W Y Z
      
                  Nobelpreisträger Physiker 
                  Architekten, Ingenieure  Photografen, Optiker
                  Ärzte, Mediziner  Politiker
                  Chemiker Schriftsteller 
                  Dichter Schauspieler, Kabarettisten
                  Journalisten, Moderatoren Sänger
                  Historiker, Philosophen Sportler
                  Komponisten, Musiker, Dirigenten  Theaterkritiker
                  Maler, Grafiker  Theologen, Geistliche
                  Mathematiker  Industrielle, Unternehmer 
                  Militärs  Widerstandskämpfer 
                  Monarchen, Fürsten   Wissenschaftler,Forscher,Botaniker
                 zum  Buchstaben  B         .zu    Schriftsteller.
                                                 

Bach  Erle (Barbara Strehblow, geb. Rauthe)in

*5.9.1927 in Hirschberg,

  † 27.05.1996 in Efringen  
 

Schriftstellerin.

 

 

 

Erle Bach wurde als Barbara Rauthe am 5. November 1927 in Hirschberg am Fuße des Riesengebirges geboren. Nachdem ihr Vater 1932 „über die Grenze“ gegangen war, litt ihre Mutter unser schweren Depressionen und verstarb früh. Barbara wuchs zusammen mit ihrem Bruder Gerhard bei der jüngsten Schwester ihrer Großmutter, Martha Dressler, in Hirschberg. Sie entstammte einer alten Riesengebirgsfamilie, deren Zentrum die alte Erlebach-Baude am Spindlerpaß war.

Die tiefe innere Bindung an ihre Vorfahren, die aus der Schweiz und aus Tirol in ihre Heimat einwanderten, ist der Grund, warum sich Barbara Strehblow, wie sie nach der Verheiratung hieß, als Schriftstellerin Erle Bach nannte.

„Das Talent zum Schreiben,“ wie sie einmal sagte, “wurde mir zweifellos in die Wiege gelegt, hatte ich doch einen Erlebach-Urahn, der als Naturdichter und Philosoph in alten Schriften beschrieben wird. Er starb als Einsiedler 1803 in der Nähe der Wosseckerbaude.“ Neben dem Hang zum Schreiben, fand Erle Bach beizeiten durch bewußtes Schauen zur Malerei und zur Gestaltung von Tonplastiken. Die dadurch erworbene Empfindsamkeit befähigte sie, den in dieser Welt so oft geschundenen und ungerecht behandelten Menschen mit dem notwendigen Verständnis zu begegnen. Wie sprach sie es einmal aus: „Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein ganzes Schreiben. Hieß es doch auch für mich, Menschen, die ihre Heimat noch besitzen, klar zu machen, wie sehr ein Mensch – und wie verschieden – er bis zu seinem Tode unter dem Verlust seiner Heimat leidet.“

Andere Einflüsse übte ihre Urgroßmutter, Barbara Feist, auf sie aus, die man auch die „Mutter des Riesengebirges“ nannte und worüber Erle Bach berichtet: „Im Windschatten meiner Urgroßmutter war ich Trachtenkind in meiner Vaterstadt Hirschberg; man nannte mich das Hirschberger Trachtenputzel. Ich habe schon sehr früh Mundart vorgetragen.“ So fand sie später zur Trachtenstickerei und gab ihr Können in Kursen wie z. B. in Eßlingen, München, Hannover und Hildesheim weiter. Aber auch die Mundartpflege ist aus ihrem Leben nicht wegzudenken. Nachdem sie als Mundartsprecherin über Jahrzehnte hinweg unterwegs war, hielt Erle Bach es für notwendig, das Archiv „Schlesische Mundartdichter und Mundartschriftsteller“ mit Freunden der Mundart in Baden-Württemberg zu begründen, wo man eine Art Mundartforschung betreibt und sich nicht zuletzt auch um die Werke von weniger bekannten Mundartdichtern kümmert.

Literarisch trat Erle Bach erstmals durch ihre Erzählung „Die Knoblauchschmiede“ hervor, für die sie 1974 den Erzählerpreis der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat bekam, der ihr für die Erzählung „Sommer der Eidechse“ 1977 noch ein weiteres Mal von dort zugesprochen wurde. Ihre bis dahin bedeutsamste literarische Arbeit legte die Schriftstellerin mit ihrem 1980 erschienenen Buch „Matka mit den bloßen Füßen“ vor, welches sie sich mit dem Arbeitstitel „Straße der Mütter“ schon mit achtzehn Jahren vorgenommen hatte zu schreiben. „Ich will“, wie sie im Vorwort dazu ausspricht, „deutlich machen, daß die Straße der Mütter um die ganze Erde führt. Ich schrieb auf, was ich miterlebt, was ich gesehen und gehört habe.“ In den sechzehn Erzählungen werden erschütternde Schicksale von Müttern in der Kriegs- und Nachkriegszeit beschrieben. Erle Bach bekam Gelegenheit, vor Tausenden von Schülern in Süddeutschland und in der Schweiz daraus lesen zu dürfen.

Nicht unerwähnt sollen ihre Anthologien „Die Knoblauchschmiede“ (1978), „Brieger Gänse fliegen.

Quelle; " Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen