Arnold Oskar Meyer (*
20.
Oktober
1877
in
Breslau;
†
3. Juni
1944
in
Berlin)
war ein deutscher
Historiker
und
Autor.
Der Vater
Oskar Emil
Meyer war ordentlicher
Professor für
Physik
an der
Universität Breslau. Sohn
Arnold schloss seine Schulausbildung am
Maria-Magdalenen-Gymnasium
im Herbst 1895 mit dem
Abitur
ab. Anschließend studierte er Geschichte und verwandte
Wissenschaften an den Universitäten
Tübingen,
Leipzig,
Berlin,
Heidelberg
und Breslau. In seiner Heimatstadt
promovierte er 1900 zum Dr.
phil.. Es folgten eine Bildungsreise nach
England
und eine Tätigkeit im Breslauer Stadtarchiv. Nach fünf Jahren
wissenschaftlicher Arbeit am
Preußischen Historischen Institut in Rom
habilitierte er sich 1908 an
der Universität Breslau. 1910 ging Arnold Meyer an die
Universität Rostock, wo er
1913 zum außerordentlichen Professor für
Geschichte
ernannt wurde. Er heiratete 1911. Der Ehe entstammten drei Töchter
und ein Sohn. 1915/16 leistete Meyer
Kriegsdienst. Er war ein
ausgeprägt gläubiger
Protestant.
Von 1919 bis 1930 war er Mitglied der
Deutschnationalen Volkspartei.
1915 wurde Arnold Meyer als ordentlicher Professor an die
Universität Kiel berufen.
Von 1920 bis 1928 lehrte er an der
Universität Göttingen, von
1928 bis 1936 an der
Ludwig-Maximilians-Universität München
und von 1936 bis zu seiner
Emeritierung im Jahre 1944
war er ordentlicher Professor an der Berliner
Friedrich-Wilhelms-Universität (heute
Humboldt-Universität zu Berlin).
In der
Zeit des
Nationalsozialismus gehörte
er dem Sachverständigenbeirat des NS-Reichsinstituts
für Geschichte des Neuen Deutschlands
an.[1]
Vornehmlich bei Historikern ist Arnold Meyer bekannt geworden durch
das „Handbuch der deutschen Geschichte“, zu dessen Bestehen er
wesentlich beigetragen hat (Neuauflage: Handbuch der deutschen
Geschichte. Begr. von
Otto
Brandt, fortgeführt von
Arnold Oskar Meyer hg. von
Leo Just.
6 Bde., Konstanz 1957-1985). Eines seiner besonderen Werke ist „Bismarck,
der Mensch und der Staatsmann“. Meyers spezielle Forschungsgebiete
waren neben Bismarck vor allem auch die englische Geschichte und die
Zeit der
Gegenreformation. Neben
zahlreichen weiteren Arbeiten über Bismarck erschien 1911 „England
und die
katholische Kirche unter
Elisabeth“
(dieses Werk wurde 1967 ins Englische übersetzt) und 1937 „Deutsche
und Engländer, Wesen und Werden in großer Geschichte“. Viele
Beiträge veröffentlichte Meyer auch in Fachzeitschriften (z.B.
Militärwissenschaftliche
Rundschau, Zeitschrift für
Schleswig-Holsteinische
Geschichte, Süddeutsche Monatshefte,
Pommersche
Lebensbilder. Bd 2, Mitteilungen des Univ.-Bundes Göttingen). Der
Historiker war Mitglied der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften
und Honorar Corresponding Member of the Royal Historical Society.