Samuel Friedrich Nathanel Morus (* 30. November 1736 in Lauban; † 11. November 1792 in Leipzig; auch Samuel Friedrich Nathanaël Morus) war ein deutscher Philologe und lutherischer Theologe.
Samuel Friedrich Nathanel Morus war der Sohn von Nikolaus Christoph Morus (1694–1757). Er hatte bei seinem Vater eine gediegene Grundbildung erhalten und am Gymnasium seiner Heimatstadt diese weiter ausgebaut. 1754 bezog er die Universität Leipzig, wo er bei Johann August Ernesti seine sprachwissenschaftlichen Studien absolvierte. Zudem waren in Philosophie Johann Heinrich Winckler und August Friedrich Müller (1684-1761) seine Lehrer. Theologische Studien absolvierte er bei Christoph Wolle (1700-1761), Christian August Crusius und Johann Christian Hebenstreit. 1760 erwarb er den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie.
Nachdem er 1761 Aufnahme in die philosophische Fakultät gefunden hatte, war er Privatlehrer in Leipzig gewesen, so unter anderem bei den Söhnen des Christian Gottlieb Ludwig. Hier hatte er Johann Wolfgang von Goethe kennen gelernt. Morus wurde 1763 Kollegiat am großen Fürstenkollegium. 1768 berief man ihn als außerordentlichen Professor der Philosophie an die Leipziger Hochschule und 1771 wurde er ordentlicher Professor der griechischen und Lateinischen Sprache. Nachdem er 1780 Ephorus der kurfürstlichen Stipendiaten gewesen war sowie Vorlesungen über die Exegese des Neuen Testaments an der theologischen Fakultät gehalten hatte, wurde er 1782 Doktor der Theologie und ordentlicher vierter Professor der Theologie an der Leipziger Hochschule.
In diesem Amt stieg er 1785 zum dritten Professor der Theologie auf, wurde damit verbunden Kanoniker in Zeitz, wurde 1786 zweiter Professor der Theologie sowie Demchivir der Universität und Domherr in Meißen. 1787 war er Beisitzer des Leipziger Konsistoriums geworden und damit verbunden zweiter Professor der Theologie in Leipzig. 1792 starb er.
Als ein Schüler Ernestis betrachte die Theologie philosophisch. Morus machte sich um die Exegese des Neuen Testamnets verdient. Er blieb ein ruhiger, unscheinbarer lutherischer Theologe, der über die griechischen und römischen Klassiker zur Theologie gelangt war. Sicher war er in seiner Zeit auch im Ausland weit geachtet, jedoch hat er kaum nachhaltige Akzente gesetzt.
Zudem hat er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Leipziger Hochschule beteiligt: Er war viermal Dekan der theologischen Fakultät gewesen. In den Wintersemestern 1774 und 1784 wurde er zum Rektor der Alma Mater gewählt.