Gero Trauth (* 25. Juni 1942 in Neurode am Eulengebirge, Schlesien) ist ein deutscher Maler, Grafiker, Porzellanillustrator und Designer.
Gero Trauth wurde als einziges Kind von Dr. Fritz Trauth
und seiner Frau Irene, geb. Jung (Schwester von
Fritz Jung), in
Niederschlesien geboren. 1946 kam die Familie nach
Westdeutschland und wurde in
Siegen ansässig.
Trauth ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Trauths Ausbildung begann 1959 mit einem Volontariat in der Buchkunst-Eggebrecht-Presse Mainz unter Hans Schmidt. Von 1960 bis 1965 studierte Trauth Kunst, Grafik und Design an der Staatlichen Werkkunstschule in Mainz (heute Fachhochschule Mainz) u.a. bei Gedo Dotterweich (1983-1986 Präsident des Deutschen Werkbundes) und Alfred Tilp, Bildhauerei bei Heinz Müller-Olm, Schrift- und Buchgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität bei Aloys Ruppel und Geschichte der Buchillustration bei Helmut Presser, Direktor des Gutenberg-Museums. Das Studium wurde ergänzt durch Seminare bei Heinz Mack (ZERO), Herbert W. Kapitzki und Anton Stankowski. 1965 schloss Trauth das Studium mit Auszeichnung ab (Ehrung durch eine Sonderausstellung in der Staatlichen Werkkunstschule für eine Abordnung des Ministeriums).
1962 machte die Designerin Elsa Fischer-Treyden Trauth
mit
Bjørn Wiinblad bekannt. Während des Studiums erfolgten
häufige Aufenthalte in
Kopenhagen und Wiinblad wurde Trauths künstlerischer
Mentor und späterer Freund.
Eine weitere Freundschaft mit häufigen, ausgiebigen,
gegenseitigen Besuchen und gemeinsamem Arbeiten in der
selben Kupfertiefdruckwerkstätte verband Trauth mit dem 2005
verstorbenen schwedischen Maler und Grafiker
Gunnar Norrman und dessen Frau Ulla.
Seit 1966 arbeitete Trauth als freier Maler und Designer mit Atelier in Siegen. 1972 erfolgte der Entwurf und Bau seines künstlerisch ausgestalteten Wohnhauses. Von 1967 bis 1983 entstanden Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen für internationale Kunsthäuser wie Artes - Kunst unserer Welt 1982-1989, ars mundi - die Welt der Kunst 1982/1983 (u.a. Vertrieb seiner Skulptur Du; in Bronze als auch Marmorguss), sowie Plakate, Ölbilder und die Bildbände Verschollene Gärten und Mein Herz ist ein Stern - Bilder wie Träume und Märchen. Seine Tätigkeit als Designer umfasste Fayencen (Staatliche Majolika Manufaktur, Karlsruhe), Stoffkollektionen (Stuttgarter Gardinenfabrik, Taunus Textildruck), Leuchten (Bundesgartenschau Dortmund, Ambiente-Messen Frankfurt a. M.), Essbestecke (Warenhaus GUM), Pflanzengefäße (Eternit AG), Edelstahl- und Keramikdekorationen an öffentlichen Gebäuden und Entwürfe für die Möbelbranche. 2000 erfolgte die Eröffnung eines Ausstellungsgebäudes (Gero-Trauth-Haus) in Siegen[1].
1983 begann die äußerst produktive Zusammenarbeit mit
Villeroy & Boch/Heinrich-Porzellan in
Selb, die bis 1997 andauerte. Trauth hat in dieser Zeit
das Produktprogramm von Heinrich-Porzellan maßgeblich
geprägt. Die exklusiven Service-Kollektionen wurden von
Trauth und
Paloma Picasso betreut, deren Objektserie Paloma
Picasso - Suite de Vases Trauth dekorierte. Weiterhin
entwarf er
Bone China Tafelgeschirre (Vie Sauvage,
Arabian Fantasy und Happy Seasons). Eine Vielzahl
von Geschenkartikeln trägt seine Handschrift, unter anderem
die exklusive Porzellanobjekt-Serie Magnum (1990).
Trauth illustrierte auch Porzellanserien für den
WWF (Symbiose Mensch - Natur, 1990) und die
Deutsche Krebshilfe (Träumereien, 1995).
Weiterhin entstanden russische Motivserien (Zaubermärchen
aus dem Alten Rußland, Märchen der Wolga, Die
Träume der Katharina) sowie Serien zu anderen Themen (Zauberwelt
der Manege, Liebespaare der Weltliteratur,
Jahres-Weihnachtsteller), die während dieser 14 Jahre in
Europa (Internationale Frankfurter Messen) und in den USA (Southbend-Messe,
Chicago), V&B,
Madison Avenue,
New York gezeigt wurden.