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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

         Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Cuno von Uechtritz-Steinkirch

                                *  3. Juli 1856 in Breslau;

29. Juli 1908 in Berlin.

Bildhauer.       

       
 

Cuno von Uechtritz-Steinkirch (* 3. Juli 1856 in Breslau; † 29. Juli 1908 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.

Der Künstler stammte aus der Dresdner Bildhauerschule und machte sich mit einer Denkmalgruppe für die Berliner Siegesallee und mit dekorativen Brunnenanlagen einen Namen. Von Uechtritz-Steinkirch, den Kaiser Wilhelm II. zum königlichen Professor ernannte, engagierte sich zudem verbandspolitisch.

Cuno von Uechtritz-Steinkirch entschied sich erst im Alter von rund 21 Jahren endgültig dazu, Künstler zu werden. Grund war eine Empfehlung Wilhelms I., den eine von Uechtritz gearbeitete Statuette des schlesischen Schriftstellers Karl von Holtei so beeindruckt hatte, dass er sie erwarb. 1878 und 1879 bereiste von Uechtritz Italien. Anschließend begann er eine bildhauerische Ausbildung im Dresdner Atelier von Carl Friedrich Echtermeier, der zuvor Meisterschüler von Ernst Hähnel gewesen war.

Im Atelier von Echtermeier wurde Hähnel auf den jungen Künstler aufmerksam und nahm ihn als Schüler zu sich. Hähnel war Professor an der Dresdner Kunstakademie und zählt zu den Mitbegründern der Dresdner Bildhauerschule. Hähnel versuchte, seine an die Antike erinnernden Figuren mit einer edlen, nüchternen Durchbildung zur idealen Plastik zu formen. Die idealistische, gegen die realistischen Tendenzen gerichtete Dresdner Schule beeinflusste die Werke von Uechtritz-Steinkirchs nachhaltig.

Er rundete seine Studien an der Wiener Akademie bei Victor Tilgner insbesondere mit der polychromen (vielfarbigen) Behandlung von Plastik ab. Bereits eine seiner ersten polychromen Arbeiten, die Statue eines italienischen Knaben („Pifferaro mit Affe“) war ein Erfolg und wurde 1889 von der Nationalgalerie Berlin gekauft.

Zuvor hatte von Uechtritz Studienreisen nach Italien und Paris unternommen und war anschließend noch einige Zeit als Mitarbeiter bei Tilgner in Wien geblieben, bevor er sich im Frühjahr 1887 in Berlin selbständig machte.

Seinen Durchbruch in finanzieller Hinsicht erzielte er 1897 mit der allegorischen Gruppe „Die Krone als Hort des Friedens“, der Verkörperung des politischen Programms Wilhelms II.. Der Kaiser ließ die Gruppe in Marmor ausführen. Diese Arbeit öffnete dem Bildhauer die Tür zu einem der begehrten, lukrativen Aufträge für die Berliner Siegesallee. Auch seine Denkmalgruppe mit dem Standbild des Kurfürsten Georg Wilhelm im Zentrum fand den Beifall des Kaisers, wie die Auszeichnung mit dem königlichen Professorentitel anlässlich der Enthüllung am 23. Dezember 1899 und Folgeaufträge zeigen.

Die Siegesallee-Gruppe war von Uechtritz erste Monumentalarbeit. Trotz des institutionellen Beifalls für dieses Werk und trotz einiger späterer monumentaler Statuen blieb das eigentliche Metier des Künstlers die „leichte, poetische, phantasievolle Komposition“ in plastisch malerischer Form.[2], wie sie sich vor allem in seinen Brunnenanlagen ausdrückte. Neben der Siegesalleearbeit zählen denn auch mit dem Berliner Gänselieselbrunnen und mit der Bronzeplastik „Der erwachende Tag“ im Hamburger Puvogelbrunnen zwei derartige Anlagen zu seinen Hauptwerken. Über die Brunnenarbeiten wurde der Maler Adolph Menzel, der gleichfalls aus Breslau stammte, auf von Uechtritz aufmerksam.

Cuno von Uechtritz-Steinkirch engagierte sich verbandspolitisch in verschiedenen Künstlervereinigungen, wobei er sich um die Verbesserung der finanziellen Situation der Kollegen bemühte. Seit 1891 gehörte er zur Vereinigung Berliner Architekten und war Mitglied in der Jury der Internationalen Kunstausstellung des Vereins Berliner Künstler (VBK).

1907 gehörte der Bildhauer zu den Unterzeichnern eines Schreibens, das der Ausschuss für Amerika-Angelegenheiten des Künstler-Verbandes Deutscher Bildhauer an den Reichskanzler Bernhard von Bülow gerichtet hatte. Mit nationalistischem Unterton warb das Schreiben aus Sorge vor der drohenden Überproduktion von Kunst um machtvolle Unterstützung der Reichsregierung bei der Lebensaufgabe der deutschen Künstler, sich neue Absatzgebiete zu erobern. [...] Wir denken hierbei in erster Linie an die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, fährt der Verband fort und sieht die Ursache darin, dass den Amerikanern bisher die Werke der deutschen Kunst nicht in genügendem Maße vermittelt worden sind. Es gelte der einseitig ausgeprägten Neigung der Amerikaner für romanische, besonders französische Kunst, entgegenzuwirken und so der deutschen Kunst die von ihr mit Recht begehrte Berücksichtigung und Anerkennung zu verschaffen. Hintergrund des Schreibens waren neben der Konkurrenz durch Bildhauer anderer Nationen die hohen Einfuhrzölle der USA auf Kunstwerke, die in den 1880er Jahren 30% betrugen und 1901 auf 45% angehoben wurden.[3]

Cuno von Uechtritz-Steinkirch starb am 29. Juli 1908 in Berlin.

 
 

Quelle; " Wikipedia 2010"