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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

         Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Zimmermann  Aolf

                             * 01.09.1799 in Rothenburg, (Lausitz)

                                  † 17.07.1859 in Lodenau,( Breslau)

                                                        Maler.              
                   

       
 

Adolf Zimmermann wurde in jenem Teil der Oberlausitz geboren, der 1815 zu Schlesien kam. Seine künstlerische Ausbildung erhielt Zimmermann an der Kunstakademie in Dresden bei den Professoren Ferdinand Hartmann und Johann Carl Roessler.

Als 26jähriger ging er mit Carl Gottlieb Peschel nach Rom und fand in der großen deutschen Kolonie bald einen Freundeskreis, zu dem als besonders enge Freunde Julius Schnorr von Carolsfeld und Ludwig Richter zählten.

 Mit dem Breslauer August Kopisch (über diesen siehe S. 155-158) und mit Carl Blechen besichtigte er die Kunstschätze Neapels und bestieg den Vesuv. Zwei Jahre blieb er in Italien und wurde durch die Mitglieder der Lukasgilde stark geprägt. Während Zimmermann sich vor seiner Italienreise vor allem dem altmeisterlichen Porträt gewidmet hatte – zu erwähnen ist das eindrucksvolle Doppelbildnis der Schwestern Geller –, wendete er sich nun fast ausschließlich dem komponierten Figurenbild religiösen Inhalts zu, das im Umkreis von Friedrich Overbeck und Franz Pforr in einem Streben nach einer neuen “Wahrheit” gepflegt wurde, nach den Worten Overbecks als eine Kunst voller “Herz, Seele, Empfindung... die ganz ihrem innersten Wesen nach aus der Religion hervorgeht, Geist und Leben aus ihr nimmt.” Zimmermann brachte sie die Bezeichnung “Nazarener” ein.

Zimmermann kehrte 1829 nach Deutschland zurück, möglicherweise gar mit August Kopisch, und stellte in der Dresdner Akademie 1829 das Gemälde “Die Heimsuchung Mariae – Meine Seele erhebe den Herrn!” aus, das auf der Ausstellung der Berliner Kunstakademie 1832 nochmals zu sehen war. Zimmermann lebte von 1830 an fünf Jahre in Dresden. 1834 wurde von dem Rheinisch-Westfälischen Kunstverein sein Gemälde “Anbetung der Hirten” erworben und an die Pfarrkirche in Königssteele weitergegeben. 1835 bis 1845 ist Münster als Wohnort Zimmermanns dokumentiert. Dieser schien aber bereits vor seinem Umzug nach Münster starke Verbindungen zu Düsseldorf geknüpft zu haben, was bei der großen schlesischen Präsenz in der Düsseldorfer Malerkolonie nicht verwunderlich ist. Das Bild “Christus bei Maria und Marta” war 1836 in Düsseldorf ausgestellt gewesen und gelangte über den Rheinisch-Westfälischen Kunstverein in Berliner Privatbesitz. Dieses Bild oder eine weitere Version kam in die Stadtkirche in Pirna. Das Bild “Christus und die Jünger bei Emmaus”, das bezeichnet ist: A. Zimmermann, Düsseldorf 1836, eine Höhe von 116 Zentimetern und eine Breite von 93 Zentimetern hat, wurde 1836 in der Berliner Kunstakademie ausgestellt und von der Breslauer “Gesellschaft für vaterländische Cultur” für das Schlesische Museum in Breslau angekauft.

Zimmermann hatte sich mit seinen religiösen Bildern einen Namen gemacht. Vor allem fand er im Breslauer Fürstbischof Heinrich II (Förster) einen Gönner, der von dem protestantischen Maler mehrere katholische Kirchen ausschmücken ließ. Eine großformatige Darstellung “Jakob, nachdem er mit dem Engel gerungen hat, wird von diesem gesegnet”, wurde in Düsseldorf, Magdeburg, Halberstadt, Halle; Braunschweig und Prag gezeigt und schließlich von einem Liegnitzer Sammler, dem Geheimen Commerzienrat Ruffer, gekauft.

Nur gelegentlich widmete sich Zimmermann profanen Themen. So griff er die Szene “Rinaldo und Armida” aus Tassos Werk “Das befreite Jerusalem” auf. Das Bild wurde 1839 in Düsseldorf und im folgenden Jahr in Halberstadt ausgestellt.

1842 malte er für die Kirche in Lennep ein Altarbild mit der Darstellung von “Christus mit den Jüngern in Emmaus”. 1844 kaufte der Münchner Kunstverein das Bild “Die heilige Caecilie”. “Lazarus und der reiche Mann” wurde vom Schlesischen Kunstverein angekauft und ging in Breslauer Privatbesitz über (S.W. Scheffel).

In den späten vierziger Jahren wohnte Adolf Zimmermann in Breslau. Er starb hoch geachtet in seinem 60. Lebensjahr.

Lit.: Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Nachdruck 1979, Bd. 2. S. 1062 f. – H. Geller: Ein Jünger der “göttlichen Kunst”. Das Lebensbild des Nazareners Adolf Zimmermann, Görlitz 1934. – Ausstellungskatalog: Oberlausitzer Kunst im 19. Jahrhundert, Zittau 1935. – Paul Ortwin Rave: Deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts, Berlin o.J., S. 309, Abb. 74. – Thieme-Becker: Band 35/36, München 1992, S. 504 f. – Ernst Scheyer: Schlesische Malerei der Biedermeierzeit, Frankfurt 1965, S. 151. – Ausstellungskatalog: Schlesien in der Biedermeierzeit, Bearb. Elisabeth Trux, Würzburg 1987, S. 156.

Bild: Porträt des Herrn Goldmann; aus: Ausstellungskatalog: Schlesien in der Biedermeierzeit. 

                                                                                                                                        Idis B. Hartmann

 
 

Quelle; "Ostdeutsche Biographie  "