Hermann Boehm (* 18. Januar 1884 in Rybnik, Oberschlesien; † 11. April 1972 in Kiel) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Generaladmiral im Zweiten Weltkrieg.
Boehm trat am 1. April 1903 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein und erhielt seine Grundausbildung auf dem Schulschiff SMS Stein. Während des Ersten Weltkriegs diente Kapitänleutnant Boehm (seit 19. September 1914) als Kommandant auf verschiedenen Torpedobooten. 1919 wurde er zunächst verabschiedet, 1920 jedoch in der Reichsmarine reaktiviert und bis 1933 vorwiegend in Stabsverwendungen eingesetzt.
Am 3. Oktober 1933 wurde Boehm für ein Jahr Kommandant des Linienschiffs Hessen, bis er im Herbst 1934 zum Konteradmiral befördert und zum Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte ernannt wurde. In der Anfangsphase des Spanischen Bürgerkrieges vom 25. August 1936 bis 3. August 1937 befehligte er zeitgleich die deutschen Seestreitkräfte vor der spanischen Küste. Am 1. April 1937 wurde Boehm Vizeadmiral und zum Kommandierenden Admiral der Marinestation der Nordsee ernannt. Anfang 1938 wurde er Admiral und im November des gleichen Jahres Flottenchef.
Kurz nach dem Polenfeldzug wurde Boehm von seinem bisherigen Kommando entbunden und war für mehrere Monate ohne Verwendung. Nach der Besetzung Norwegens im April 1940 (Unternehmen Weserübung) wurde er am 10. April 1940 zum Kommandierenden Admiral Norwegen ernannt und am 1. April 1941 zum Generaladmiral befördert.
Anfang März 1943 wurde Boehm zunächst aus Norwegen abberufen, am 31. Mai 1943 offiziell verabschiedet und am 1. Juni 1943 zur Verfügung der Kriegsmarine gestellt. Vom 1. März 1944 bis 31. März 1945 erfolgte seine Kommandierung zur Inspektion des Bildungswesens der Kriegsmarine und darauf seine endgültige Entlassung aus dem Wehrdienst.