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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

         Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Ernst von Pardubitz

                                *  um 1300  vermutlich in Glatz

30. Juni 1364 in Raudnitz.

Erzbischof.
                   

       
 

Ernst von Pardubitz (tschechisch: Arnošt z Pardubic), (* um 1300  vermutlich in Glatz [ 30. Juni 1364 in Raudnitz) war der erste Erzbischof des 1344 gegründeten Erzbistums Prag und somit erster Kanzler der 1348 gegründeten Karls-Universität Prag.

Der Erzbischof Ernst von Pardubitz wird in der Literatur häufig auch als Ernst von Prag oder Arnestus von Pardubitz bezeichnet. Er war der älteste Sohn des böhmischen Ritters Ernst von Hostýně (Arnošt z Hostinného). Der Vater war um das Jahr 1300 Burgherr und Statthalter des böhmischen Königs in Glatz. Zwischen 1327 und 1330 tauschte er mit Puta von Dauba (Půta z Dubé) seine Herrschaft Vízmburk (Wiesenburg) gegen die Herrschaft Pardubitz (Pardubice). Ab etwa 1340 nannte sich die Familie von Pardubitz (z Pardubic).

Ernst von Pardubitz verbrachte seine Kindheit in Glatz. Von 1305–1310 war er dort Schüler der Lateinschule der Spitalherren vom Hl. Johannes von Jerusalem, danach besuchte er die Schule des Benediktinerklosters Braunau. Da Prag um diese Zeit noch keine Universität hatte, studierte er an den Universitäten in Bologna und Padua Theologie und Jura und beendete das Studium als Lizentiat des Kirchenrechts (ius canonicum). Anschließend verbrachte er einige Zeit am päpstlichen Hof in Avignon.

Nach der Rückkehr nach Prag wurde Ernst von Pardubitz 1326 Domherr und 1338 Dekan des Prager Domkapitels. 1342 war er als Gesandter des Königs Johann von Luxemburg am päpstlichen Hof in Avignon, wo er auch zum Breslauer Domherrn ernannt wurde. Nach dem Tod des Johann IV. von Dražice wurde er 1343 zum Bischof des Bistums Prag und nach dessen Loslösung vom Erzbistum Mainz und der Erhebung zum Erzbistum am 30. April 1344 zum ersten Erzbischof von Prag ernannt. Gleichzeitig wurden die Bischofssitze in Olmütz (Olomouc) und Leitomischl (Litomyšl) als Suffragan dem Erzbistum Prag unterstellt.

Mit Ernst von Pardubitz begann eine neue Epoche der Kirchengeschichte in Böhmen. Er widmete sich der Organisation des neu gegründeten Erzbistums, das zu den größten Diözesen gehörte und in zehn Erzdekanate unterteilt wurde. Mit seiner juristischen Erfahrung veranlasste er u. a. die Festlegung neuer Statuten, ordnete die schriftliche Verwaltung mit Amtsbüchern und Stiftungsregistern an und erließ Verordnungen gegen Wucher und Wucherer, gegen Ketzer, aber auch gegen Aberglauben und Zauberei. Für die Prager Kathedrale ließ er Statuten ausarbeiten, mit denen das Recht und die Pflicht jeder einzelnen Person festgelegt wurde. Auf der Reformsynode von 1349 wurden erstmals Provinzialstatuten für sein Erzbistum verabschiedet (Statuta Arnošta z Pardubic). Weitere Synoden folgten 1353, 1355, 1361 und 1362.

1344 legte er den Grundstein für den Bau der St.-Veit-Kathedrale auf dem Hradschin, dem böhmischen Königssitz. 1348 war er einer der Mitbegründer der Prager Karls-Universität und wurde deren erster Kanzler und wesentlicher Förderer.

Wegen seiner geistigen Nähe zum Orden der Augustiner gründete er in Glatz, Rokycany und Jaroměř Augustinerklöster.

Bei der Verwaltung der erzbischöflichen Herrschaft war er bemüht, die Wirtschaftsformen zu verbessern und die Erträgnisse zu erhöhen. Mit dem Kauf der Herrschaft Rožmitál vermehrte er die bischöflichen Güter. Er ließ die bischöflichen Städte und Burgen restaurieren und in Příbram eine neue Burg errichten. Die Städte Böhmisch Brod, Bischofteinitz und Raudnitz erhielten Befestigungsmauern.

Ernst von Pardubitz war dem böhmischen Königshaus eng verbunden. Schon während des Studiums lernte er den späteren Kaiser und König von Böhmen Karl IV. kennen. Beide verband eine tiefe Freundschaft. Er wurde sein Diplomat und Ratgeber. 1347 krönte er Karl IV. zum König von Böhmen. 1346 und 1350 war er als sein Gesandter am päpstlichen Hof in Avignon. 1348 begleitete er Karl IV. nach Passau, nach Brandenburg und zum Reichstag nach Nürnberg, 1353 und 1357 nach Wien, 1355 zur Kaiserkrönung nach Rom und 1356 nach Breslau. 1358 ritt er im Auftrag des Kaisers von Breslau nach Litauen, um den Großfürsten Olgierd für Weihnachten zur Taufe nach Breslau einzuladen, hatte damit aber keinen Erfolg. 1363 begleitete er den Kaiser nach Nürnberg und 1364 nach Bautzen. Auch drei der Frauen Karls IV. wurden durch ihn zu Königinnen von Böhmen gekrönt. Auf Wunsch Karls IV. krönte er im Jahr 1363 auch den zweijährigen Prinzen Wenzel IV. zum König von Böhmen und überwachte seine Erziehung.

 
 
 
 

Quelle; " Wikipedia 2010"