Hans-Heinrich Jescheck (* 10. Januar 1915 in Liegnitz, Schlesien; † 27. September 2009 in Freiburg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.
Jescheck studierte in Freiburg im Breisgau, in München und in Göttingen Rechtswissenschaften und promovierte 1937 nach seinem ersten Staatsexamen 1936 über die Juristenausbildung. Die Habilitation erfolgte 1949 über das Völkerstrafrecht (Verantwortlichkeit der Staatsorgane). 1954 übernahm er den Lehrstuhl für Straf- und Strafprozessrecht des zuvor verstorbenen Adolf Schönke in Freiburg im Breisgau. Am gleichen Lehrstuhl wurde er Direktor des Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht, das seit 1966 als Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht firmiert.
Während seiner Lehrtätigkeit wurde er 1962 zum Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät und 1964 zum Rektor der Universität Freiburg im Breisgau gewählt. Jescheck war zugleich Richter im zweiten Hauptamt am Oberlandesgericht Karlsruhe. Von 1974 bis 1983 war er Präsident der Gesellschaft für Rechtsvergleichung.
Nach seiner Meinung ist "das Strafrecht (...) ohne die Kriminologie blind, Kriminologie ohne Strafrecht (...) uferlos".
Jescheck war Träger zahlreicher Ehrendoktorwürden, des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland (verliehen am 13. November 1984) und der Beccaria-Medaille. Er war Mitherausgeber der Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft.