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Viel haben macht nicht reich.  Der ist ein reicher Mann, der alles was er hat, ohne Leid verlieren kann.

         Bedeutende Schlesier

Wer immer fröhlich ist auf Erden wird 99 Jahre werden und wer durchs Leben geht mit Schwung der ist mit 100 Jahr'n noch jung.

      

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Matthias Burnatius

             * 1584 in Rosenberg,                 

 † 9. August 1629 in Libuň, Böhmen.

Pater .

       
 

)Pater Matthias Burnatius,1584 zu Rosenberg in Schlesien, † 9. August 1629 in Libuň, Böhmen.  Bekehrte Tausende zum katholischen Glauben

  S. J., M. (9. Aug.). Dieser fromme Priester, mit dem Beinamen Burnatius, war im Jahr 1584 zu Rosenberg in Schlesien geboren und trat am 23. September 1607 zu Brünn in die Gesellschaft Jesu. Seine Tugenden und sein Eifer für die Ehre Gottes bewog seine Obern, ihn für die Gegend von Gitzin als Missionär zu bestellen.

 

 In der That gelang es ihm, einige tausend Hussiten zur Mutterkirche zurückzuführen. Bei diesem schönen Werke hatte er aber einen bedenklichen Bundesgenossen, die weltliche Gewalt, welche entschlossen war, die Bekehrung zum katholischen Glauben durch Zwangsmaßregeln durchzusetzen, wenn das Wort des Predigers unzureichend wäre. Hiedurch wurde der Widerstand der Verführten und Abgefallenen eher gereizt als niedergehalten. Am hartnäckigsten widerstanden die Bürger von Rowensko. Der kaiserliche Befehlshaber griff demnach zu dem Aeußersten. Aber die Soldaten wurden zurückgetrieben und der Missionär unterlag zu Libun, nachdem er kurz vorher noch das unblutige Opfer gefeiert hatte, der Wuth des aufgeregten Volkes. Auch sein Diener, ein Student, wurde getödtet. Beide ruhen in der Kirche des heiligen Ignatius zu Gitzin.

(Bohem. S. fol. 211–213.)

 

 

Aus: Vollständiges Heiligen-Lexikon oder Lebensgeschichten, Hg. Dr. Joh. Evang. STADLER, IV. Bd., Augsburg 1874, S. 323-324

 

 

*  *  *

 

 

Burnatius Maciej, Jezuita, rodem ze Szląska. Wstąpił do zakonu (1607) w 25 roku życia, gdzie odznaczył się znajomością języka polskiego, czeskiego i niemieckiego. Był profesorem w Celowcu, a potem w Iczynie. Odznaczał się gorliwością w nawracaniu ewangelików tak wielką, że aż w m. Roweńsku stawili mu zbrojny opór; pomimo przyzwania siły wojskowej, nie mógł tu mieć kazania, a nawet oblężony w kościele, gdy chciał umknąć, został widłami zabity ze swym famulusem (9 sierpnia 1629 r.).

 

Przedruk z:  Samuel ORGELBRAND, Encyklopedia Powszechna, t. III.,

Warszawa 1898, str. 219

 

 

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Die Stadt Aych in Böhmen wird bekehrt

 

 Dieser Ort ist gleich andern böhmischen Städten um das Jahr 1606 von den Unkatholischen besetzt worden. Allein es hat der göttlichen Majestät um das Jahr 1629 gefallen, ihre gnädigen Augen auf die dastehenden irrenden Schäflein zu werfen und sie wiederum in den rechten Schafstall zu bringen; welches also vorgegangen ist.

 

 Es hatten sich die Jesuiten um das Jahr 1622 in Gitschin sehen lassen und allbereit den katholischen Glauben einzuführen angefangen: so auch dergestalt glücklich von statten gegangen ist, daß nicht allein viel von gemeldter Stadt sich für katholisch erklärt haben, sondern man hat aller Orten herum die vergangenen Schäflein aufgesucht und viel hundert auf einen guten Weg gebracht.

 

 Mittlerzeit fand sich auch um das Jahr 1629 bei der Stadt Aych ein Missionarius ein, Namens Mathias Burnatius, den noch im selbigen Jahre die ketzerischen Bauern um Rowensko unweit Gitschin jämmerlich um's Leben gebracht haben. Als nun dieser Geistliche in Aych angekommen war, besuchte und durchsuchte er das dortige Gotteshaus von unser lieben Frauen genannt, und traf nächst anderm Alterthum in der Trost-Kammer auch einen verschlossenen großen Kasten. Er ließ denselbigen öffnen, und sieh ! da war allerhand katholisches Kirchengeschirr, als Kelche, Kreuze, Kruzifixe, Messgewänder und so weiter zu sehen. Diesen Ornat ließ er auf die Kanzel bringen und dem Volke zum Augenschein vorstellen: Hub darauf seine Predigt von dem Spruche des Profeten Jeremiä an, aus dem 6. Kapitel, V. 16.

 

Haec dictit Dominus:

 State super vias, et videte et interrogate de semitis antiquis, quae sit via bona et ambulate in ea, et invenietis  refigerium anibas  vestris.

 

So spricht der Herr:

 Stellet euch auf die Wege und schauet, und fraget nach den vorigen alten Wegen, so werdet ihr sehen, welcher der gute und rechte Weg sei, und wandelt auf demselbigen, so werdet ihr für eure Seelen Ruhe finden.

 

 Darauf folgte sein Anspruch: wie nämlich derjenige Weg in der Christenheit der beste und sicherste sei, den unsere Vorfahren und das liebe Alterthum der Christenheit zu jeder Zeit gehalten, und an solchen sollte man sich auch hinfüro gefallen lassen, dazu uns das göttliche Wort durch den Profeten selbst führet. Nun aber, setzte Burnatius hinzu, ist kein älterer Weg in der Christenheit, als auf welchem unsere Vorfahren und das Alterthum gewandelt, als der katholische Glaube ist, und zog darauf hervor bald ein Kruzifix, bald ein Marienbild, bald einen Kelch, dabei entweder ein Kruzifix oder das Gotteslamm zu sehen war; stellte zugleich vor die Augen die Messgewänder, Messbücher und so ferner, welches alles von dem katholischen Glauben Zeugnis gab und feste Nachricht, daß die Vorfahren der Stadt Aych so sich dergleichen Kirchen-Ornats bedient, wie dann auch davon die Kirche, so zu Ehren unserer lieben Frauen am Orte vor etlichen hundert Jahren, und ehe man etwas von dem Luther gewusst, erbauet worden, gut katholisch gewesen ist. Es wäre daher billig, daß sich ein Jeder, der da seiner Seele Ruhe und Frieden schaffen wollte, sich zu dem katholischen Glauben, als zu dem rechten und sicheren Weg wende und darauf wandle, auf daß er einstmals zu dem ewigen Leben gelangen möchte. Welcher Anspruch so viel genützt, daß sich Tausende zur katholischen Kirche bekehrt haben.

 

 

Aus: Heilige Sagen in Österreich, Hg. J. GEBHART, Wien 1856, S. 225-227

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Anmerkung

 

 Am Ortsrand von Libuň in Böhmen befindet sich eine aus Sandstein gearbeitete Säule  , die der sogenannten "Pestsäule" in Rosenberg stilistisch sehr nahe kommt. Errichtet wurde die erstere im Jahr 1689, zum Andenken an die Ermordung von Pater Burnatius.

 

 Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Kunde vom Verscheiden des Jesuitenpaters auch seine Heimatstadt erreicht hatte. Daß die Rosenberger des tragischen Todes ihres Stadtsohnes mit der Errichtung einer ähnlichen Säule gedacht haben, ist nicht auszuschließen.

 

 Zumindest aus dem Bestim-mungszweck der böhmischen Säule sollte man folgern dürfen, daß die Säulen auf den Rosen-berger Vorstädten nicht unbedingt der Erinnerung an die Pest gewidmet waren.  Ebenso möglich ist ihre Verbindung mit konkreten persönlichen Schick-salen.                                               waw

 

 

Leseempfehlung: Matěj Burnatius se narodil v Olešné v Horním Slezsku  

   

 
 

Quelle; Biographisches Archiv ROSENBERG O/S