Ludwig war Sohn des jüdischen Augenarztes Hermann Cohn (1838–1906), der 1883 den Namen Ludwig angnommen hatte. Emil Ludwig trat 1902 zum Christentum über. Er studierte Rechtswissenschaft und promovierte zum Dr. iur., entschied sich aber dann für eine journalistische und schriftstellerische Laufbahn. 1906 siedelte er in die Schweiz über. 1914 wurde er Journalist in London und war während des Ersten Weltkriegs als Korrespondent für das Berliner Tageblatt in Wien und Istanbul. Ludwig gab 1922 nach der Ermordung Walther Rathenaus öffentlich das Christentum auf. Er zog 1922 wieder in die Schweiz und lebte als freier Schriftsteller in Ascona. 1932 erwarb er das Schweizer Bürgerrecht. 1940 zog er in die USA, lebte in Südkalifornien und publizierte in Zusammenarbeit mit der US-Regierung antifaschistische Texte. Nach dem Kriegsende kehrte er in die Schweiz zurück.
Ludwig war Verfasser populärwissenschaftlicher, aber spannender Romanbiographien. „Dabei ging es um die Schicksale großer Menschen auf Grund genauer Quellenstudien mit wirkungsvoller Montage von Zitaten und moderner psychologischer Analyse. Seine Biographien waren sehr erfolgreich und wurden in viel Sprachen übersetzt.“[1]
Emil Ludwigs Bücher waren bereits in den 1920er Jahren vielfach ins Englische übersetzt worden, weswegen er auch in seinem US-Exil von seinem eigenen Einkommen leben konnte. Seine Bücher wurden 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt (siehe Liste der verbrannten Bücher 1933). Besonders bekannt wurde sein in viele Sprachen übersetztes Buch Mord in Davos über die Erschießung des Nationalsozialisten und NS-Landesgruppenleiters Wilhelm Gustloff in dessen Wohnhaus im schweizerischen Davos durch den aus Deutschland emigrierten David Frankfurter. Emil Ludwig würdigte Frankfurter in seiner Publikation als den neuen David, der den Riesen Goliath erschlug. Das Buch war in der Schweiz und Deutschland verboten. Joseph Goebbels hielt Ludwigs Buch für besonders gefährlich, wie aus der Tagebucheintragung 6. November 1936 deutlich wird: „‚Der Mord in Davos‘, ein gemeines jüdisches Machwerk … Da kann man zum Antisemit werden, wenn man es nicht schon ganz und gar wäre. Diese Judenpest muss ausradiert werden“.
Robert Neumann schilderte Ludwig im Jahr 1947 als Goetheaner, der sich als dessen geistiger Erbe gerierte in vermeintlicher Konkurrenz zu Thomas Mann, den er als „Usurpator“ bekämpfte. „Es stand schlimm um Ludwig […] nicht nur die klassischen Plastiken (in dessen Haus am Berghang in Moscia) sahen aus wie Marmor und waren Gips.“[2]